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Freitag, 13. März 2015
Herrlich ist´s, den Wein zu schlürfen
Wer früh und spät dem Trunke fröhnt
Mit blauer Nas´ und roten Augen.
Wer Zung´ und Gaumen frech verhöhnt
Und Weine säuft, die gar nicht taugen.
Wem nur die Menge Hauptsach´ ist,
Die er verständnislos vertrinkt,
Mit Wasser guten Wein verdirbt
Und Essigsäure hält für Wein,
Ist wert, dass er im Rinnstein stirbt!
Ein Säufer ist´s- pfui, wie gemein!
Doch wer beim Trinken mäßig ist,
Mag ihn auch Purpurröte schmücken.
Wer Kenner alter Weine ist,
Der Edelzecher höchst´ Entzücken,
Wer jeder Flasche Ursprung kennt,
Die namenlos man setzt ihm vor,
Wer auch den Jahrgang richtig nennt,
Den Sonnenschein einst bracht hervor,
Die Gottesgabe weiß zu schätzen,
Sich mal betrinkt so recht und schlecht;
Zu dem will ich mich gerne setzen,
Den Trinker nenn ich – weingerecht.
( O. Meyer-Elbing )
Gelesen in der Broschüre
" Launiges Wein- Brevier "
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