Empfindungen im Herbst
Noch ist der Nebel durchsichtig, doch auf einmal habe ich den Saum des weißen Federbettes erreicht, das sich hier geheimnisvoll von der Erde bis zum Himmel auftürmt. Ich spüre kein Hindernis, lautlos bin ich hinein getaucht in das undurchsichtige Weiß und kann keine fünf Meter weit mehr sehen. Wie geborgen ich mich plötzlich fühle, trotz der kühlen Feuchtigkeit die meine Haut berührt. Nebel streichelt meine Haare, gleitet sanft über meine Wangen, legt sich kühlend auf meinen Mund. Für einen kleinen Augenblick bleibe ich stehen, strecke meine bloßen Hände dem Nichts entgegen. Verharrend, auf was? Dem Nichts? Obwohl der weiche Lehmboden noch immer bei jedem Schritt meine Schuhe, die durch den grauen Matsch wie eine Zentnerlast an meinen Füßen hängen, festhalten möchte, stampfe ich durch die Nebelwand, glücklich, zufrieden. Warum? Weil ich die Zärtlichkeit des Nebels verspürte, der mich durch nicht sehen können zum Fühlen zwang.
Jedoch plötzlich versperrte mir der Stacheldraht den Weg und ich wurde jäh aus meinen Träumen gerissen.
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Diese gefühlvollen Zeilen habe ich von der Autorin Sigrun Graune vor Jahren erhalten, die leider nicht mehr schreiben kann.
Lieber Werner!
AntwortenLöschenEine schöne Geschichte, die sehr gefühlvoll geschrieben wurde.
Lieben Gruß
Poldi
Leider ist der Kontakt zu Sigrun schon länger abgebrochen. Sie ist krank geworden. Ob sie noch lebt ??? Ihre Adressen sind gelöscht.
AntwortenLöschenSchöne Grüße,
Werner!